Karosseriearbeiten, Lackierung 300SEL W109

  • 2013 neu verchromte Stoßstangenhörner Heck
  • 2013 Karosseriearbeiten an den Außenschweller Fahrrichtung rechts vom Karosseriefachmann
  • 2013 Karosseriearbeiten hinterer Radlauf in Fahrrichtung rechts in Handarbeit gefertigt
  • 2013 Karosseriearbeiten Innenschweller rechts und links vorn
  • 2013 Hohlraumversiegelung mit Mike Sanders Korrosionsschutzfett
  • 2013 Lackierung der Stoßstangen Halterungen vorne und hinten sowie der Träger
  • 2013 Lackierung der Stoßstangen von hinten
  • 2013 Lackierung
  • 2014 Steinschlagschutz Radläufe und Tankhinterseite
  • 2014 Lackneuaufbau Längsträger und Innenschweller
  • 2014 Einstiegsbeläge neu
  • 2014 Chromstoßstangenhälfte hinten rechts gewechselt
  • 2014 Chrommittelsteg Kühlergrill Neuteil gewechselt
  • 2016 Montage der beiden neuverchromten Zierrahmen der Frontscheinwerfer
  • 2016 Montage der neu verchromten Kühlerrosette mit Stern

Ergebnis 300 SEL W109

Der Benz wurde im Mercedes Originallack 180 Silbergrau metallic in Nitrolack nachgemischt und anschließend mit Acrylklarlack versiegelt. Der 109er stand insgesamt 4 Wochen beim Lackierbetrieb.

Farbe: DuPont Centro 6000 Mercedes Farbcode: 180 Silbergrau metallic

Kontrollen auf Unfällschäden sowie Rost und anschließende Karosseriearbeiten am w109

Der Stirnwandträger und die Schwellerspitze sind zwei typische Roststellen bei dem 300SEL. Der Stirnwandträger macht einen soliden Eindruck, es waren hier keine Arbeiten notwendig. Bei der Schwellerspitze auf der rechten Seite wurde die beginnende Korrosion durch großflächiges heraustrennen und neueinsetzen von angefertigten Blechteile durch einen Karosseriebauer instandgesetzt und anschließend mit Mike Sanders Hohlraum Korrosionsschutzfett versiegelt.

Hier musste bereits sehr exakt gearbeitet werden, da sich alle anderen Teile wie Schweller Außenhaut, Bodenblech, Stirnwandblech an diesem Teil ausrichten.

Das Formteil wurde millimetergenau ausgerichtet und eingeschweißt, da besonders die 2,5 mm dicke Schweller Außenhaut exakt positioniert werden muss, um die Passung für Wagenheber Aufnahme und Kotflügel zu gewährleisten. Bewährt haben sich bei den Karosseriearbeiten Punktschweißungen in vorgestanzte oder gebohrte Löcher. Bei den Schweissarbeiten wurde mit einem Schutzgasgerät gearbeitet um sich die Demontage der D-Jetronik Steuereinheit zu ersparen.

 

Der vordere Radkasten ist der Feuchtigkeit permanent ausgesetzt. Es kommt hier häufig zu Rostschäden, wenn die Schweißfalze von oben verschlossen sind und es zu Stauwasser kommt. Bei meinem Mercedes ist dieser Bereich ohne Befund gewesen. Ebenso ist die Längsstrebe oberhalb des Radhauses ohne Rostbefund geblieben. Bei der Kontrolle der Spaltmaße, Passungen und Fluchten konnten ich keine Abweichungen feststellen und gehe daher von einem unfallfreiem Fahrzeug aus. Mit einem Magneten habe ich die Karosserie auf die eventuelle Verwendung von Spachtelmasse ohne negativen Befund untersucht. An den beiden Lampentöpfen hatte sich beim Vorbesitzer Rostblasen im Lack gebildet welche aber von diesem noch vor vielen Jahren ausgebessert worden sind. Bei der Kontrolle der Kotflügel um den Lampentopf konnte man zwar Reparaturstellen erkennen, es gab aber keinen sofortigen Handlungsbedarf.

Die Problemzonen beim Längsträger (Schweller) waren bei diesem Mercedes am vorderen Ende, in der Nähe der Wagenheberaufnahme auf der rechten Seite vorhanden, während die linke Seite und die hinteren Längsträger ohne Korrosionsbefund geblieben sind. Auch der Übergang zum Längsträger über der Hinterachse war gesund. An der selbsttragenden Ganzstahlkarosserie hat ein mir bekannter Karosseriebauer die Innen- und Außenschweller (Längsträger) fachgerecht restauriert und anschließend mit Mike Sanders Korrosionsschutzfett geflutet. Für die Arbeiten stand ein originaler neuer SEL Längsträger mit der Teilenummer 1096300240 zur Verfügung welcher derzeit bei Daimler nicht mehr lieferbar war. Die schadhaften Blechteile wurden großflächig herausgetrennt und fachgerecht eingesetzt. Die Bleche für den hinteren rechten Radlauf bzw. der Kofferraummulde wurden vom Karosseriebauer nachgefertigt und fachgerecht eingepasst. Die Schweißarbeiten sind als solche nicht sofort erkennbar.

Die vorderen Längsträger sind an der Aufhängung des Lenkgetriebes gesund. Der vordere Bogen des Trägers ist, wie auch die gesamte Seitenwand glatt und ohne Beulen. Auch hier konnte kein schwerwiegender Unfall festgestellt werden. Auch der vordere Querträger ist gerade und ohne Rostbefund. Es finden sich leichte Spuren eines Aufsetzers am Querträger (Kratzer). Bei den Radeinbauten gab es keinen Rostbefund. Unter der Batterie gibt es ebenfalls keinen Korrosionsbefund, anders unter dem Bremskraftverstärker. Hier konnte ich beginnende Korrosion feststellen. Diese Arbeit habe ich noch auf meiner Aufgabenliste.

Der Übergang von der Innenseite der Wagenheberaufnahme zum Rahmenbogen ist ohne Befund und ungeschweisst. Die Unterkanten von Hauben und Türen waren ebenfalls ohne ernsthaften Rostbefund. Lediglich an der Fahrertür wurde vom Vorbesitzer Rost an der Unterkante entfernt und mit Rostschutz behandelt. Jetzt ist auch diese Unterkannte mit lackiert worden und die Türen mit Mike Sanders Fett konserviert worden. Es wurde kontrolliert ob die Sicken an den Seiten des 109er perfekt in einer Flucht verlaufen. Eine Neupositionierung der Türen musste nicht erfolgen, da diese exakt eingepasst waren. Parallel wurde das Spaltmaß der B- und C-Säule kontrolliert.

 

Der Heckquerträger war ohne besonderen Befund. Beim Schiebedach gab es beginnende leichte Korrosion am Dachrahmen welche bei der Lackierungsvorbereitung fachgerecht behoben worden sind. Ebenfalls wurde bei beiden vorderen Kotflügeln beginnende Korrosion an den Fensterfassungen behandelt. Bei den Arbeiten sind frühere Korrosionsschutzmaßnahmen um die Lampentöpfe aufgefallen welche durch den Vorbesitzer beauftragt worden sind. Diese Arbeiten wurden nun ebenfalls nachgebessert. 

Längesträger A1096300240 SEL
Längesträger / Schweller SEL

Für die Teilrestaurierung des Schwellers (Längsträger) stand mir ein Originalteil zur Verfügung, welches bei Mercedes nicht mehr lieferbar ist. Aufgrund des Zustandes des Schwellers am Fahrzeug musst nur der vordere Bereich bis zur Wagenheberaufnahme ersetzt werden.

Schweller W109 300 SEL

Der Innenschwellerbereich wurde ordentlich instandgesetzt. Die Bleche wurden großflächig rausgetrennt und neues Blech eingesetzt und anschließend mit Mike Sanders Korrosionsschutzfett versiegelt.

Um zukünftigen Schäden von sich bildender Kondensfeuchtigkeit in den Hohlräumen aufgrund wechselnder Temperaturen zu vermeiden, wurden sämtliche Hohlräume mit Mike-Sanders Korrosionsschutzfett versiegelt.

Motorhauben Dämmmatte W108 / W109

Für die Montage der neuen Motorhaubendämmmatte wurden zwei Personen benötigt. Für die Arbeiten wurde die Motorhaube demontiert um die Dämmmatte mit der Haube mittels Karosseriekleber zu fixieren.

W109 und W108 Motorhaubendämmmatte
Motorhaubendämmmatte

Lackierung w109 300 SEL

Die Lackierung der Karosserie war für mich das heikelste Thema bei der Teilrestaurierung. Eigentlich wollte ich den Lack erhalten. Unterhalb der Gürtellinie wurde der Wagen vor vielen Jahren einmal nachlackiert während das Dach noch die originale Lackierung mit den Schleifspuren der Waschstraßen der 1970iger Jahre hatte. Erst bei der  Bestandaufnahme der beginnende Korrosion an einigen Karosserieteilen entschied ich mich für eine Ganzlackierung. Von einer Reparaturlackierung wurde mir von allen Lackierwerkstätten abgeraten. Ich hatte div Lackierbetriebe in Hamburg aufgesucht und extreme Preisunterschiede festgestellt. Es gibt in Hamburg tatsächlich nicht viele Lackierereien welche Oldtimerlackierungen fachgerecht durchführen. Viele Betiebe hatten auch kein Interesse, weil die Arbeit zu aufwendig sei und weil sich diese auf Versicherungsschäden spezialisiert hatten. Nach langer Suche habe ich dann doch einen Betrieb gefunden welcher im Preis Leistungsverhältnis einigermaßen erträglich war.

 

Der Wagen wurde nun Teilzerlegt, da für eine komplette Restaurierung der Zustand des Mercedes viel zu gut war.

Die Demontage der vielen Zierleisten und Chromanbauteile hat dann nochmal viel Fingerspitzengefühl, Zeit und Geduld benötigt.

   

Dann musste ich mich entscheiden, ob ich einen originalen Lack auf 2K Acryl Basis benutze oder einen modernen lösemittelreduzierten Lack auf Wasserbasis. Ich fand über den Lackierbetrieb einen Lackhersteller der Informationen zum lackieren klassischer Mercedes Benz Fahrzeuge lieferte und den originalen Farbton extra anfertigte.

 

Bevor mit dem Lackaufbau begonnen werden konnte musste die Karosserie mit Anbauteilen auf Ihre Qualität untersucht werden. Zunächst wurde in der Heckklappe eine kleine Delle rausgedrückt und mit einer dünnen Spachtelschicht begradigt. Die beginnende Korrosion an Kotflügel und um das Schiebdach am Dach wurde blankgeschliffen, so dass keine Korrosion mehr vorhanden war. Danach wurde ein Füller aufgetragen und nach vollständiger Trocknung nochmals angeschliffen um Sprühnebel und Orangenhaut des Füllers zu glätten. Durch diese Glättung ließen sich Unebenheiten wesentlich besser erkennen. Der Schleifstaub wurde mit Druckluft und Mikrofasertüchern entfernt und die gesamte Fläche mit Silikonentferner entfettet. Danach folgte das partielle aufziehen der Spachtelmasse. Unebenheiten wurden vorher mit einem Stift auf der Karosserie angezeichnet. Die Spachtelmasse wurde sehr dünn aufgetragen. Die kleinen Unebenheiten wurden in der Fläche großzügig überdeckt und anschließend gleichmäßig und glatt abgeschliffen. Das Abschleifen erfolgt im ersten Schritt maschinell mit einem Exzenterschleifer und je nach Karosserieform auch manuell. Nach den Spachtelarbeiten erfolgt der letzte Durchgang zur Glättung der Karosse. Dazu wird die gefüllerte Oberfläche Schleifpapier unterschiedlichster Körnung komplett angeschliffen. Durch die feinste Körnung lag ein matter Glanz auf dem Füller. Es war keine Orangenhaut des Füllers vorhanden.

 

Anschließend wurde die gefüllerte und mit Schleifpapier glanzgeschliffene Blechoberfläche kontrolliert. Dazu wurde die Karosse optisch vollständig und aus mehreren, sich stetig ändernden Betrachtungswinkeln kontrolliert. Bei der Kontrolle wurden die Lichtbrechungslinien während der Änderung des Betrachtungswinkels genau beobachtet und darauf geachtet wo der es evtluell noch Wellen gab. An diesen Stellen lag dann eine Unebenheit vor. Bei diesen Stellen folgte die Prüfung mit der Hand. Oft waren dann noch kreisförmige Stellen vorhanden, an denen der Füller noch Orangenhaut hatte. Jetzt mussten wir entscheiden ob die Unebenheit durch großflächigen Abschliff des Füllers ausgeglichen werden kann, oder ob ggf. noch ganz dünn mit Feinspachtel oder Spritzspachtel aufgetragen werden muss. Anschließend erfolgte wieder der Glanzschliff und die optische Kontrolle. Als alle Arbeiten sauber erledigt wurden, war ein glattes unverzerrtes Spiegelbild auf dem Füller sichtbar. Alle Konturlinien waren sauber. Diese Arbeiten erforderten viel Übung, ein gutes Auge und die passenden Lichtverhältnisse bzw. Betrachtungswinkel.

Diese Vorarbeiten machten diese Fahrzeuglackierung teuer. Beim 300er besonders wegen der großen Oberflächen die der Wagen hat und durch die Karosserielinien sowie die vielen runden und geschwungenen Karosserielinien. Das eigentliche Lackieren war weniger zeitaufwendig.

Die Qualität der Lackierung entspricht trotzdem nicht einem Neuwagenzustand. Es befinden sich teilweise kleine Staubeinschlüsse und Organgenhaut im Lack. Die Lackierung der Längsträger wird nun im September 2014 nachgebessert (Bilder sind weiter unten zu sehen). 

Bei der Neulackierung wurden in diesem Zuge sämtliche Tüllen (Zierleistenhaltungen) komplett gegen Neuteile ausgewechselt. Der Chromzierrat ist auch nach der Montage nicht verzogen oder verbogen

 

Frontansicht W109 300SEL

Kotflügel vorn W109 300SEL

Heckansicht W109 300SEL

Radlauf Längsträger W109 300SEL

Bei der Schwellerspitze auf der rechten Seite wurde die beginnende Korrosion durch großflächiges heraustrennen und neueinsetzen von angefertigten Blechteile durch einen Karosseriebauer instandgesetzt und anschließend mit Mike Sanders Hohlraum Korrosionsschutzfett versiegelt. Hier ist das Ergebnis während und nach den Lackierarbeiten zu sehen.

Bei den Radläufen gab es keinen Rostbefund. Lediglich wurde hier nicht sauber der Unterbodensutz aufgtragen und war an der Lackkannte der Radläufe sichtbar.

Dach W109 300SEL mit elektrischen Schiebedach

Längsträger / Schweller W109 300SEL Nacharbeit im September 2014

Knapp 11 Monate nach der Lackierung habe ich mich dazu entschlossen das Ergebnis der Längsträgerlackierarbeiten zu verbessern. Diese Arbeiten sollten nun im September 2014 von Grundauf NEU gemacht werden.

Die Schwellerchromzierblenden wurden entfernt. Alte Lacke und Unterbodenschutzfarbe wurden entfernt.

W109 beim Lackierer
W109 300 SEL Lackierwerkstatt

Füllern, Schleifen, Spachteln, Schleifen, nochmals Füllern....

Die Längsträger wurden von Außen lackiert.

Innenschwellerbereich W109 300SEL

Die verklebten Schwellerbeläge der Innenschweller wurden entfernt.

Die Schleifarbeiten beginnen am 08.09.2014

Es ist ja immer wieder schön wenn Neuteile geliefert werden. Hier wurden die originalen neuen Schwellerbeläge geliefert, welche nach der Lackierung im Innenschwellerbereich verklebt werden.

Schwellerbelaäge W109 300SEL
Schwellerbeläge

Am 09.09.2014 wurden die Innenschwellerbereiche weiter angeschliffen und die Oberflächenkorrosion entfernt. Anschließend wurden die Oberflächen geglättet.

Am 09.09.2014 ging es dann in die Lackierkabine. Der Mercedes wurde aufwändig abgeklebt. Lackiert wird mit einer sehr feinen Lackierpistole um in die Ecken und Falze zu kommen. Allein die Abklebearbeiten für die Lackierarbeiten sind nicht zu verkennen was Aufwand und Material angeht.

Die neuen Schwellerbeläge wurden angepasst und verklebt. Anschließend wurde die Chromabschlussleiste wieder montiert.

Chromteile W109 300SEL

Stossstangenhörner W108/W109 hinten
die alten Stossstangenoberteile im Zustand 3 wurde gegen neuverchromte Teile gewechselt

Die hinteren Stossstangenoberteile wurde 2013 gegen neuverchromte Teile ausgewechselt. Nun sollte auch die Optik des 300ers dem technischen Zustands des Wagens entsprechen bzw gleichziehen.

Das Stossstangenunterteil für die hintere Beifahrerseite wurde am 03.09.2014 nachbestellt und montiert.

Bei dem Chromstoßstangenunterteil gab es eine Beschädigung auf der rechten Seite.

Hier sehen Sie die beschädigte Stoßstangenhälfte.

Bei der alten Chromstoßstange gab es eine Beschädigung. Diese wurde nun ausgewechselt

Die Hälfte wurde am 12.09.2014 ausgewechselt.

Hier sehen Sie das Ergebnis.

Chromstoßstangenunterteil W108/W109
Neues Chromstoßstangenteil W109 300SEL
W109 300 SEL Chrom
Chromzustand

Bei der Montage der Stoßstangenhälfte wurde der Träger von innen versiegelt und mit neuen M116 Schrauben versehen. Bei der Montage wurde die Schrauben gegen Korrosion eingefettet Die Stoßstangengummibeläge wurden bei der Montage ebenfalls eingefettet um Korrosion an der Stoßstangenhalterung zu vermeiden. Nach der Montage erfolgte Die erneute Schwärzung des Gummibelags und Versiegelung vor UV Strahlung.

Die Stossstangeninnenseiten als auch die Stossstangenträger des W109 wurden bereits im Oktober 2013 lackiert.

Kühlergrill W109 300SEL 2. Serie

Der mittlere Kühlerchromsteg wurde am 12.09.2014 gegen ein Neuteil mit den drei Halterungsklipsen ausgewechselt.

Mittelsteg Küherchrom W109
Mittelsteg des Küherchroms erneuert

Bei der Montage des verchromten Mittelstegs musste die Länge angepasst werden, merkwürdigerweise war das Orginalteil bei der Lieferung zu lang.

Stern und Rosette am Kühlergrill W109 300SEL

Am 28.07.2015 wurde der neue Stern mit Rosette geliefert